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Kopenhagen – ein langes Wochenende in der dänischen Hauptstadt

Eigentlich wollte ich bereits im Frühjahr 2020 meine Gastfamilie in der Nähe von Chicago besuchen. Wir wissen alle, was dann passierte… Fast forward to 2022 – wie aus dem Nichts schreibt mir mein Gastkind, dass sie und ihr Bruder den Sommer über in Kopenhagen sein werden und ob ich sie nicht gerne treffen möchte. Duh?! Ich hatte sie bereits seit 5 Jahren nicht mehr gesehen, Lust auf einen Städtetrip habe ich sowieso immer und somit war schnell klar: Ich fahre nach Kopenhagen! Was es dort zu erleben gibt, fasse ich dir in diesem Beitrag zusammen.

Kopenhagen – die Hauptstadt Dänemarks

Mit knapp 600.000 Einwohnern ist Kopenhagen (dänisch: København) im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten wie Berlin, Paris oder Madrid eher klein. Ausreichend zu sehen und entdecken gibt es dennoch; es ist vielleicht nur einfach etwas anders – so wie eben jede Großstadt ihren ganz eigenen Charakter hat. Was mir gleich am ersten Abend in Kopenhagen aufgefallen ist: 

Das Bild zeigt ein Fahrrad vor einem Hauseingang in Kopenhagen

  1. Alle joggen!
  2. Wer nicht gerade joggt, fährt Fahrrad. 
  3. Ich habe noch nie so viele Fahrradfahrer:innen mit Fahrrad Airbag gesehen.
  4. Die Stadt ist sehr sauber (wenn Berlin als Vergleich dient, ist das vielleicht auch nicht unbedingt schwer)
  5. Die Stadt hat viele Grünanlagen und Parks. Man ist irgendwie überall in der Natur und an jeder Ecke sprießen wunderschöne Blumen.
  6. Alles ist teuer! 14€ für einen Aperol anyone?

 

Aber von Anfang an …

Ich bin donnerstags mit dem Zug nach Kopenhagen gefahren. Von Berlin aus war ich etwas mehr als 7 Stunden unterwegs. Alles lief problemlos und die Fahrt war alles in allem echt angenehm. Es ging schon recht früh los, sodass ich nachmittags am Hauptbahnhof in Kopenhagen ankam, von wo aus ich zunächst zu meinem Hotel gegangen bin. Ich habe im Wake Up Kopenhagen an der Bernstorffsgade übernachtet – sicher nicht das beste Hotel, aber für einen Städtetrip, bei dem man eh die meiste Zeit unterwegs ist, absolut in Ordnung. Mir war es bei meinem Trip nach Kopenhagen wichtig (grundsätzlich bei Städtetrips), eine Unterkunft zu haben, die gut gelegen ist, sodass ich nach der langen Anreise nicht noch ewig durch die Stadt fahren muss und die auch nicht zu weit von Sehenswürdigkeiten, schönen Cafés und öffentlichen Verkehrsmitteln entfernt ist.

Anreisetag

Nachdem ich mich kurz frisch gemacht hatte, habe ich mich direkt auf den Weg gemacht. Da ich 2013 bereits in Kopenhagen war, hatte ich schon einen groben Plan von der Stadt und bin daher einfach mal drauf losgegangen. Für den ersten Abend habe ich mir nichts konkretes vorgenommen. Ich wollte lediglich den Vibe der Stadt erleben und einen netten Platz zum Abendessen finden.

Tag 2

Am Freitag habe ich mich morgens zum Frühstücken mit meinem “AuPair-Kind” getroffen. Anschließend bin ich gefühlt durch ganz Kopenhagen gelaufen, um möglichst viel von der Stadt zu sehen. Gleichzeitig habe ich ich etwas mit meiner Kamera ausprobieren können. Man legt zwar einige Kilometer zurück, aber dennoch kann man sämtliche Sehenswürdigkeiten in Kopenhagen durchaus zu Fuß ablaufen: Nyhavn, Die kleine Meerjungfrau, Amalienborg, Rosenborg, Christiansborg, den Rundetårn, die Frederiks Kirke (auch „Marmorkirche“) und alles schöne grüne zwischendrin. Ein Besuch in der Freistadt Christiania durfte nicht fehlen. Im Laufe des Tages ist eine Freundin dazugestoßen, die als Flugbegleiterin glücklicherweise einen Flug nach Kopenhagen in ihren Plan legen konnte. 💕

Die kleine Meerjungfrau

Tag 3

Wenn ich sage ich bin durch ganz Kopenhagen gelaufen, dann meine ich das so: Nachdem ich am Freitag knapp 45.000 Schritte gemacht hatte, habe ich es am Samstag etwas ruhiger angehen lassen. Auf der Suche nach schönen Cafés und Restaurants bin ich auf Mad & Kaffe gestoßen. Dort bin ich dann morgens zum Frühstücken hingegangen bin. Ein sehr modernes Frühstückscafé, das so auch in Berlin hätte sein können. Das Motto hat sich dann auch noch durch den Tag gezogen. Bei meiner Recherche habe ich nämlich mehrfach von dem “Kreuzberg Kopenhagens” gelesen. Als in Berlin Wohnende hat mich das natürlich neugierig gemacht, sodass ich nach dem Frühstück nach Nørrebro gefahren bin.

Modernes Frühstückscafé

Nørrebro – das Kreuzberg von Kopenhagen?!

Als ich aus der Metro kam, wusste ich direkt, was gemeint ist. Als ich jedoch in die Jægersborggade bog, von der ich gelesen hatte, dass sie besonders schön sein sollte, hatte ich eher das Gefühl im Prenzlauer Berg gelandet zu sein, auch schön. Kleine Lädchen und niedliche Cafés laden hier zum Schlendern und Schlemmen ein. Ich hatte auch hier kein klares Ziel, bei Ro Chocolade musste ich aber einen Stop einlegen – die mit Pralinen und Flødeboller gefüllte Theke war viel zu verlockend. Mit einer heißen Schokolade und einem Schaumkuss machte ich es mir gemütlich und las ein wenig. Ich träume noch immer von dieser Schokolade und kann einen Besuch hier wirklich nur empfehlen! 

Reffen Street Food

Anschließend bin ich weiter durch das Viertel und langsam Richtung Hotel geschlendert. Dort habe ich mich etwas ausgeruht und überlegt, wie ich den Abend verbringe. Meine Gastfamilie war noch mit Familie und Freunden etwas außerhalb von Kopenhagen unterwegs. Ich entschied mich dazu, die Zeit noch zu nutzen und fuhr mit dem Bus nach Refshaleøen zur Street Foot Area Reffen. Reffen ist quasi wie ein dauerhaftes Street Food Festival – zig Stände mit Gerichten aus der ganzen Welt, ein riesiger Bereich am Wasser mit Liegestühlen im Sand, Lagerfeuer und Musik. Richtig coole Atmosphäre und leckeres Essen, also auch echt einen Ausflug wert.

Tag 4

Den vierten Tag – Sonntag – habe ich komplett mit meiner ehemaligen Gastfamilie verbracht. Morgens haben wir in der Markthalle Torvehallerne gefrühstückt und haben uns anschließend einfach durch die Stadt treiben lassen. Als wir am Botanischen Garten vorbeikamen haben wir einen Halt gemacht und uns dort etwas umgesehen. Unter anderem waren wir im Schmetterlingshaus, was ich immer wieder faszinierend und schön finde. Zum Abschluss des schönen Tages haben wir im Rahmen des Jazz Festivals noch ein Konzert besucht.

Schmetterling auf einem Blatt im Schmetterlingshaus in Kopenhagen

Abreisetag

Am Montag ging es für mich wieder zurück nach Berlin. Vorher habe ich aber noch ein letztes Frühstück mit meinen Lieben aus Amerika verbracht. Trotz Sommerferien und allgemeinem Reisechaos klappte die Rückfahrt ebenso gut wie schon die Hinfahrt. Es lohnt sich sicher abzuwägen, ob man wirklich fliegen muss oder ob die Anreise mit der Bahn nicht vielleicht besser ist.

Fazit zu Kopenhagen

Kopenhagen ist eine wunderschöne, etwas gemütlichere Großstadt. Ein verlängertes Wochenende bietet in jedem Fall ausreichend Zeit, um die bekannten Sehenswürdigkeiten und Wahrzeichen abzuklappern ohne sich hetzen zu müssen. Wer Museen oder den Freizeitpark Tivoli besuchen oder an Führungen teilnehmen möchte, muss möglicherweise etwas mehr Zeit einplanen oder darf nicht so ausgiebig Frühstücken wie ich 😜.